09. Juli 2020

Gehälter im Bankensektor

Spitzenreiter bei Vergütungen sind die Volkswagen Bank, die Berenberg Bank und die Deutsche Pandbriefbank mit Durchschnittssalären im Bereich von 130.000 Euro und mehr jährlich. Da liegt sogar der Branchenprimus Deutsche Bank mit gut 114.000 Euro deutlich darunter. Und nicht mal auf die Hälfte kommen die Mitarbeiter bei den letzten drei der Liste: ING Diba, DKB und Sparda West. Hier bewegt sich die Durchschnittsvergütung zwischen 55.000 Euro und 61.000 Euro.

Je mehr Retailgeschäft, desto niedriger die Vergütung

Bei der Interpretation der Angaben ist zu bedenken: es handelt sich um reine Durchschnittswerte, die aus Jahresabschlussangaben zur Vergütung und Personalstärke errechnet wurden. Es gibt auch statistische Unsicherheiten. Nicht immer waren Personalzahlen auf Vollzeitäquivalenz-Basis verfügbar. Berechnungen rein nach Köpfen sind wegen Teilzeitkräften verzerrend. Die Vergütungen umfassen Fixgehälter, variable Gehaltsbestandteile und andere Zuwendungen. Beim Personal ist sowohl das Spitzenmanagement als auch die Schalterkraft berücksichtigt. Hohe Spitzengehälter einiger weniger ziehen dabei den Schnitt nach oben.

Es ist auch wenig überraschend, dass am unteren Ende der Gehaltsskala vor allem Institute stehen, die ihre Kernkompetenzen im Retailgeschäft besitzen - ob als klassischen Filialbank oder Direktbank. In der "unteren Hälfte" finden sich vier genossenschaftliche Kreditinstitute und drei Sparkassen, außerdem drei überwiegend oder ausschließlich im Online-Geschäft tätige Banken. Man könnte es auch so formulieren: je einfacher und automatisierter das Geschäft, desto geringer die Vergütung.

Große Gehaltsbandbreite und hohe Personalkosten

Insgesamt zeigt die Auswertung eine große Gehaltsbandbreite in der Bankenbranche und welchen Kostenfaktor das Bankpersonal darstellt. Über manches hohe Durchschnittsgehalt kann man sich wundern.

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