24. Juni 2016

Struktur 2020: Deutsche Bank auf Schrumpfkurs

Wie nunmehr offiziell verkündet wurde, wird die Zahl der Standorte von 723 auf 535 verringert. Vor allem in Ballungsräumen will Deutschlands größtes Geldhaus sein Filialnetz ausdünnen. Zusätzlich fallen rund 3.000 Arbeitsplätze weg. Nach monatelangen Verhandlungen zwischen der Bank und dem Management teilte nun die Deutsche Bank dieses Ergebnis mit.

Struktur 2020 führt seit Längerem zu Unsicherheiten unter der Belegschaft

Die Deutsche Bank hatte bereits für den Monat Mai eine Einigung angekündigt und schon im April 2015 eine Schließung von 200 Filialen ins Auge gefasst. Damals stand für den alten Vorstand von Deutschlands größtem Institut die Streichung von 4.000 Arbeitsplätzen auf der Agenda. Die Bank möchte unter neuer Leitung vor allem in den Metropolen ihr Filialnetz ausdünnen und mit dem Schließen von Niederlassungen im Herbst 2016 beginnen.

Rasche Einigung zu Struktur 2020 gefordert

Eine zeitnahe Einigung wurde vor Kurzem vom Deutsche Bank Vorstandschef John Cryan angemahnt, für ihn haben die ernsthaften Gespräche erst vor wenigen Monaten begonnen und sich sehr lange hingezogen. Er wies bereits im April darauf hin, dass Unsicherheit sich destabilisierend auswirkt und kaum gut für die Moral sein kann.

Die Deutsche Bank ist nicht das einzige Institut mit schwindenden Niederlassungen

Was die Großbank unter dem Begriff Struktur 2020 in Angriff nimmt, ist auch für die Mitbewerber ein aktuelles Thema. Alle führenden Banken wollen ihre Filialnetze ausdünnen, weil die Kunden Bankgeschäfte zunehmend online erledigen. So hat beispielsweise die HypoVereinsbank ihr Filialnetz bereits um die Hälfte reduziert, andere Institute wollen die Filialen weitgehend erhalten, aber die Belegschaft verringern.

Die Commerzbank plant derzeit keine Filialschließungen, allerdings wird die Option in regelmäßigen Intervallen überprüft und der Trend hin zum Onlinebanking forciert. Geringfügige Rückgänge gab es beim Filialnetz der Sparkassen, hier wurden von knapp 15.000 Zweigstellen lediglich 400 geschlossen.

Alternative Selbstständigkeit

Somit stehen in naher Zukunft viele Filialmitarbeiter nicht mehr auf der Gehaltsliste ihrer bisherigen Bank, sondern müssen sich neue Arbeitsplätze in der von einer Strukturkrise gebeutelten Branche suchen. Da kommt schnell der Gedanke auf, ob nicht auch der Weg in die Selbstständigkeit eine Option ist. Möglichst dann aber nicht in der bei der Deutschen Bank als freie Mitarbeiter bezeichneten Arbeitsform (eine Art Ausschließlichkeitsvertreter für Produkte der Bank), sondern gleich den Schritt in die wirkliche Eigenständigkeit wagen. Der Markt bietet beispielsweise durch die Möglichkeit, unter ein Haftungsdach zu schlüpfen, hervorragende Starthilfen.

Eine übersichtliche Aufbereitung von Alternativen bieten wir Ihnen im Informationsteil dieser Seite.

Fotomaterial: ©cl_stock/Fotolia