18. Oktober 2018

Was passiert bei einer Bankenpleite?

National organisierte Einlagensicherung

In jedem Land der EU sind Einlagen bei Banken pro Person und Konto durch gesetzliche Regelungen bis zu 100.000 Euro abgesichert. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Guthaben auf Festgeld-, Tagesgeld- oder Girokonten handelt. Bei gemeinschaftlichen Konten ist jeder Inhaber bis maximal 100.000 Euro geschützt. In Ausnahmefällen kann der Schutz temporär bis auf 500.000 Euro erweitert werden. Beispielsweise, wenn nach dem Verkauf einer selbst genutzten Wohnimmobilie besonders viel Geld auf dem Konto liegt. Bei jeder garantierten Summe schließt der Schutz auch Zins-Ansprüche ein.

Vielseitige Einlagensicherung in der BRD

Private Banken, öffentliche Institute, Landesbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken tragen in der BRD zu einem sehr facettenreichen Bankensystem bei. Jede Gruppe verfügt über eine eigene Entschädigungseinrichtung. Es gibt im deutschen Bankenwesen auch Häuser, die mit Hauptsitz in einem anderen EU-Staat, nicht der hiesigen Einlagensicherung unterliegen. Im einzelnen sind die Instituts-Gruppen wie folgt abgesichert:

  • Private Banken mit Hauptsitz in Deutschland sind durch die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken gesichert.
  • Öffentliche Häuser sichern Kundengelder mit freiwilligen Einlagensicherungsfonds. 
  • Bei Landes- und Genossenschaftsbanken gilt das Prinzip der Institut-Sicherung, bei der alle angeschlossenen Häuser einem Mitglied in Schieflage helfen.
  • Ähnlich funktioniert das Sicherungs-System bei den Sparkassen.

Was passiert bei einer massiven Bankenpleite?

Experten zufolge funktionieren die Einlagensicherungssysteme bei vereinzelten Insolvenzen einwandfrei. Sie kommen jedoch in Deutschland, ebenso wie im europäischen Ausland schnell an ihre Grenzen, wenn die Bankenpleite viele Institute gleichzeitig erfasst. Letztendlich wäre einmal mehr die Hilfe des Steuerzahlers notwendig, um zumindest systemrelevante Häuser vor dem Aus zu retten und Kunden-Einlagen wie vereinbart zu sichern. Anleger können ihr Risiko minimieren, indem sie Konten bei liquiden Banken in Nationen mit guter Bonität eröffnen.

Bildmaterial: Burlingham@fotolia