19. Januar 2017

Deutsche Bank kürzt variable Vergütung

Die Deutsche Bank zahlt 2017 weniger Boni als in den Vorjahren aus

Um wie viel die variablen Vergütungen letztendlich sinken, wird derzeit vom Vorstand in Kooperation mit dem Aufsichtsrat geprüft. Die erwogenen Kürzungen betreffen die meisten Mitarbeiter, die besser bezahlten Angestellten im Segment Investmentbanking erhalten über die Cashkomponente hinaus häufig Aktienanteile aus dem Institut.

Unklar ist bislang, ob die Einsparungen nur bei den Prämien oder generell beim Gehalt vorgenommen werden. Traditionell finden Bonusauszahlungen im März statt, die Entscheidung soll in den kommenden Tagen fallen und den Beschäftigten anschließend mitgeteilt werden.

Bonuszahlungen trotzt Rekordverlust

Die Deutsche Bank überwies ihren Mitarbeitern 2015 Prämien in Höhe von 2.4 Milliarden Euro. Die Summe war zwar um 300 Millionen Euro niedriger als im Jahr davor. Aber gleichzeitig musste das Geldhaus einen Verlust von 6.5 Milliarden Euro bekannt geben und erhöhte ungeachtet dessen die fixen Vergütungen um 900 Millionen Euro.

Die Geschäftszahlen für 2016 will die Deutsche Bank Anfang Februar vorlegen. Analysten, die das Institut ständig im Fokus haben, sind bei ihren aktuellen Einschätzungen sehr uneinig. Während einige Experten einen Gewinn von 2.2 Milliarden Euro erwarten, rechnen andere Fachleute eher mit einem Verlust in Höhe von 850 Millionen bis 2.8 Milliarden.

Aktionäre rufen die Deutsche Bank zur Zurückhaltung auf

Die Anteilseigner der Bank wollen die variablen Vergütungen auf dem Prüfstand sehen, während John Cryan als Vorstandsvorsitzender seit Jahren das Gehalt von einigen Angestellten als entschieden zu hoch interpretiert. Bereits im Herbst vergangenen Jahres hatte der Deutschlandchef des Hauses im Einklang mit seinen Kollegen aus dem Vorstand die alljährlichen Prämien zur Diskussion gestellt. Sie wollen zukünftig auf die Boni verzichten und mit der Enthaltsamkeit den Aktionären ihre Dividenden sichern.

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