04. März 2020

Wertewandel im Bankbereich

Dabei findet auch im Bankgeschäft ein Wertewandel statt. Im Zeitalter des Klimawandels rücken ökologische Ziele stärker in den Mittelpunkt. Neben Nachhaltigkeit und Umweltschutz geht es um die Beachtung sozial-ethischer Standards. Viele Institute legen inzwischen Nachhaltigkeitsberichte vor und bieten ihren Kunden grüne Geldanlagen. 130 Banken haben sich auf dem UN-Klimagipfel 2019 den "Principles for Responsible Banking" verpflichtet, darunter auch vier deutsche Institute.

Wenn Kunden auf Werte wert legen

Es gibt hierzulande sogar eine gute Handvoll - meist im genossenschaftlichen Bankensektor beheimatete - Institute, die ihr Geschäftsmodell ganz auf "Grün" aufgebaut haben. Allerdings ist das eine Nische und wird es wohl auch bleiben. Anders sieht es mit der Integration wertorientierter Angebote ins herkömmliche Bankgeschäft auf. Hier könnten sich zumindest perspektivisch neue Ansätze ergeben, die gleichzeitig aber auch das Bankgeschäft verändern. "Wertige" Angebote würden das Bedürfnis vieler Bankkunden erfüllen, die bei Geld nicht nur auf Rendite oder Kosten achten wollen.

Bisher findet das Angebot immer noch stark produktorientiert statt. Künftig könnte es sich hin zu einer stärkeren Orientierung an den Einstellungen und Werten von Kunden verschieben - eine Chance, vielleicht sogar eine notwendige Voraussetzung für erfolgreiches Geschäft. Die Herausforderung besteht darin, die Wertewelten der Kunden zutreffend und umfassend abzubilden. Denn Wertvorstellungen sind so bunt wie das Leben und nicht jeder Kunde ist (nur) auf "Öko" eingestellt.

Kundendaten als Schlüssel

Den Schlüssel zur Wertorientierung haben die Banken oft schon in der Hand - ihre Kundendaten. Kaum eine Branche verfügt über so umfassendes Datenmaterial zum Kundenverhalten wie Banken über Kontodaten. In ihm spiegeln sich auch Einstellungen und Werte wider. Ein Schatz, den es zu heben gilt.

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