27. Oktober 2016

Vermögen privater Haushalte

Trotzt Niedrigzinsen steigende Vermögen

Auf genau 5.401 Billionen Euro beläuft sich das Gesamtvermögen deutscher Privathaushalte und erreicht damit zum Ende des zweiten Quartals 2016 einen Rekordwert. Wie die Bundesbank vor Kurzem mitteilte, unterteilt sich das Privatvermögen bundesdeutscher Haushalte in Wertpapiere, Bankeinlagen, Bargeld und Ansprüche aus Versicherungsverträgen. Den Angaben zufolge lag der Vermögenszuwachs im Vergleich zu den ersten drei Monaten im langjährigen Durchschnitt, er betrug 44 Milliarden Euro oder 0.8 Prozent.

Steigende Reallöhne aufgrund des robusten Arbeitsmarkts

Beide Faktoren führten dazu, dass die Deutschen wieder mehr auf die Seite legen und ihre Vermögen vergrößern konnten. Obgleich deutsche Verbraucher allgemein als börsenscheu gelten, investierten sie erneut größere Summen in Aktien beziehungsweise Investmentfonds. Gleichwohl bleibt die Präferenz für risikoarme und liquide Anlagen immer noch auf hohem Niveau. Aus Sicht der Bundesbank ist das stärkere Engagement in Aktien und Fonds steigendem Renditebewusstsein zuzuschreiben.

Immobilen- und Rentenfonds noch begehrter als Aktien

Der Zuwachs beim Vermögen floss zum großen Teil (25 Milliarden) in Bankguthaben oder wird in bar aufbewahrt. Etwa 18 Milliarden kamen den als sicher geltenden Pensionseinrichtungen und Versicherungen zugute. Während die Bundesbürger mit fünf Milliarden Euro weniger als in den Vorquartalen in Aktien steckten, lag der Fokus in den letzten drei Monaten vor allem auf Renten- und Immobilienfonds.

Die Deutschen verabschieden sich vom Sparbuch

Aus klassischen Spareinlagen wurde aufgrund anhaltend niedriger Zinsen erneut Vermögen abgezogen. Die von der EZB verfolgte Niedrigzinspolitik führte im letzten Quartal verstärkt zur Kreditaufnahme für den Bau oder Erwerb von Hauseigentum. Die gesamten Verbindlichkeiten betragen aktuell 1.645 Billionen Euro und liegen um ein Prozent höher als im vorhergehenden Quartal. Nach Abzug der Passiva beträgt das Vermögen der Deutschen netto 3.756 Billionen Euro.

Bildmaterial: ©weyo / Fotolia