01. November 2018

Selbstständigkeit im Finanzbereich

Grundsätzliche Überlegungen

Eine Selbstständigkeit  im Finanzbereich basiert auf Fachkompetenz, die in vielen Bereichen zur Beratung genutzt wird. Ein Finanzplaner berät seine Kunden bei der Geldanlage, zu Versicherungsprodukten und bei der Kreditaufnahme. Er muss dazu individuelle Bedürfnisse berücksichtigen, finanzielle Situationen analysieren und Lösungen anbieten. Überlegenswert ist in diesem Kontext, ob die selbstständige Tätigkeit auf reine Beratung aufgebaut wird oder auch Finanzprodukte vermitteln soll. Letzteres bindet in der Regel an einen Anbieter und setzt eine diesbezügliche Gewerbeanmeldung voraus. Während grundsätzlich jeder als selbstständiger Finanzplaner auftreten darf, benötigt der Anlageberater eine entsprechende Zulassung.

Voraussetzungen für die Selbstständigkeit im Finanzbereich

Eine bei Banken oder Versicherern absolvierte Ausbildung ist die ideale Grundlage für den selbstständigen Finanzplaner. Oft genügen aber auch Hochschulabschluss und relevante Fachlehrgänge. Unabhängig von der Ausrichtung muss jedes Gewerbe angemeldet werden, die Auflagen sind für ausschließliche Beratungstätigkeiten jedoch weniger umfangreich. Finanzberater, die Anlageprodukte vermitteln möchten, benötigen hierzu Genehmigungen, die fachliche und persönliche Eignung voraussetzen. Näheres dazu in der Gewerbeordnung Paragraf 34f. Gegen Honorar arbeitende Finanzanlagenberater müssen seit 2014 Zulassungen gemäß Gewerbeordnung Paragraf 34h beantragen.

Planung unverzichtbar

Unabhängig von der Entscheidung, wie die Selbstständigkeit im Finanzbereich letztendlich gestaltet wird, sind sowohl für Beratungen als auch Vermittlungen möglichst viele Kunden notwendig. Professionelle Akquise beginnt oft im Bekannten- oder Freundeskreis und setzt sich im Internet beziehungsweise über das angemietete Büro fort. In jedem Fall gilt es, mit der Werbung eine gut abgestimmte Mischung aus Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit zu vermitteln.

Generell lohnt sich die selbstständige Tätigkeit als Finanzplaner oder Finanzberater, auch unter Berücksichtigung höherer Ausgaben für private Krankenversicherung, Altersvorsorge und Büromiete. Der Übergang vom Angestellten zum selbstständigen Finanzberater kann aber auch in kleinen Schritten erfolgen. Ein solider Kundenstamm lässt sich bei geringerem Kostendruck zunächst nebenberuflich aufbauen.

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