30. August 2018

Privatbanken in der Schweiz

Die besten Ergebnisse seit zehn Jahren

90 Privatbanken mit Sitz in der Schweiz hat der Beratungsdienstleister KPMG für eine aktuelle Studie betrachtet. Die Häuser verbuchten für 2017 gemeinsame Gewinne von 2.8 Milliarden Franken (etwa 2.4 Milliarden Euro). Seit dem Jahr 2015 hat das schweizerische Bankenwesen seine Ergebnisse glatt verdoppelt. Die Branche steht solider als vor zehn Jahren da. Viele Experten vermuteten, dass das Ende des Bankgeheimnisses zu schweren Verwerfungen führen würde. Sie wurden eines Besseren belehrt.

Professionelle Vermögensverwaltung

Aus der Studie geht hervor, dass die eidgenössischen Geldhäuser die Vermögen ihrer Kunden gewinnbringend verwaltet haben. Um bis zu 20 Prozent sind die anvertrauten Vermögenswerte durch Investitionen in Aktien gewachsen. Die gesamte Vermögenssumme bezifferten die KPMG-Berater auf 2.6 Billionen Franken. Die Banker hatten offenbar begabte Hände und waren im Dienste ihrer Kundschaft erfolgreich tätig. Angesichts der guten Entwicklung wurden nur wenige Neukunden mit insgesamt 22 Milliarden Schweizer Franken akquiriert. In der Studie wird dieser Umstand als "Bodenverlust im internationalen Wettbewerb" dargestellt. Ob die Institute sich wirklich mit ausländischen Banken messen wollen, ergründeten die Autoren vermutlich nicht.

Überzeugende Zahlen

Mehrmals wurden international agierende Geldhäuser der Schweiz von Krisen auf anderen Kontinenten in Mitleidenschaft gezogen. Auch die Pleite der Lehman-Brothers ging nicht spurlos an den Eidgenossen vorbei.

Die Studienautoren kommen nicht umhin festzustellen, dass die Schweizer Privatbanken lediglich 62 Rappen aufwenden, um einen Franken zu verdienen. Bei Europas Banken erregt die attraktive Quote schlichtweg Neid. Dass regional operierende Kleinbanken von landesweit aktiven Instituten übernommen werden, ist ein globales Phänomen und trifft auch auf die Schweiz zu. Deswegen jedoch ein Bankensterben zu vermuten, bei dem nur jedes zweite Haus überleben wird, offenbart den spekulativen Charakter der KPMG-Studie. Im Vergleich zu EU-Banken müssen sich Schweizer Institute keine Sorgen um die Zukunft machen.

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