01. Juni 2017

Oft fehlt der Mut zur Selbstständigkeit

Unzufriedenheit führt nur selten zu Veränderungen

In Deutschland ist die Arbeitslosenquote derzeit auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren gefallen. Gleichwohl sind nur 15 Prozent aller Arbeitnehmer wirklich von ihrer Tätigkeit ausgefüllt und zufrieden, der Rest wartet täglich sehnsüchtig auf den Feierabend. Von den Unzufriedenen planen jedoch nur etwa 50 Prozent berufliche Veränderungen oder gar die Existenzgründung. Für Menschen, die den Sprung in die Selbstständigkeit bereits erfolgreich vollzogen haben, ist das träge Verharren im ungeliebten Job weitgehend unverständlich. Die meisten von ihnen würden die Existenzgründung noch einmal wagen, sollte die Begeisterung für das jetzige Start-up nachlassen.

Klappt der Neustart auch ohne Mut zum Risiko?

Wissenschaftler behaupten, dass Menschen ohne Mut kaum Barrieren überwinden und unternehmerische Herausforderungen annehmen sowie umsetzen können. Erfahrene Selbstständige halten allerdings die konsequente Umsetzung aller Ideen für sehr riskant. Wenn ein Unternehmer merkt, dass er an den Wünschen seiner Zielgruppe vorbei agiert, sollte er sich neu orientieren.

Mut ist wichtig, um den ersten Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen, danach sollten Optimismus und Selbstvertrauen von ausgeprägtem Sicherheitsbedürfnis begleitet werden. Erfolgreiche Start-ups suchen sich Nischen, die aufgrund geringer Ausbildungsanforderungen auch für Quereinsteiger geeignet sind und wenig Startkapital voraussetzen. Für einen Neustart zwingend erforderlich sind darüber hinaus innovative Geschäftsideen mit Alleinstellungsmerkmal und die Freude am Verkaufen. Existenzgründer müssen zudem lernbereit und offen für die Anforderungen ihrer Kundengruppe sein.

Aktuell fehlt vielen Deutschen der Mut zur Selbstständigkeit

Momentan sorgt der stabile Arbeitsmarkt dafür, dass viele Bundesbürger die vermeintliche Sicherheit einer Festanstellung den Risiken der Eigenständigkeit vorziehen. Gleichwohl bleibt die bereits erwähnte Unzufriedenheit bestehen und lässt viele Arbeitnehmer mit dem Gedanken an Selbstständigkeit spielen. Fachleute raten diesen Wechselwilligen zunächst die Existenzgründung als zweites Standbein. Wenn der Erfolg den Mut größer werden lässt, steht einer Kündigung des unbefriedigenden Jobs nichts mehr im Weg.

Bildmaterial:  Antonis-Liokouras@fotolia