17. Mai 2018

Künstliche Intelligenz und Geldanlage

Auf allen Ebenen spürbare Veränderungen

Künstliche Intelligenz macht schon heute viele Menschen in der Produktion überflüssig. Dominante Spieler sind China und die USA. Deutschland oder anderen Nationen in Europa kommt eine eher untergeordnete Rolle zu. Wertschöpfungsketten werden durch künstliche Intelligenz verkürzt, indem Automaten menschliche Gehaltsempfänger aus dem Prozess drängen. Bislang werden die negativen Aspekte unter den Tisch gekehrt und die vermeintlichen Vorzüge instrumentalisiert. Anleger sollen beim Investieren von der KI profitieren.

Hilft künstliche Intelligenz bei der Geldanlage?

Befürwortende Experten beantworten diese Frage mit einem deutlichen Ja. Deren Argumentation beweist jedoch die oben gemachten Ausführungen. Es geht vor allem um preiswerteres Anlegen, wobei der Begriff "effizienter" ohne Beweis hinterher geschoben wird. Die Ausführungen gipfeln in der Behauptung, dass durch künstliche Intelligenz eine gewisse Chancengleichheit zwischen Privatanlegern und professionellen Investoren geschaffen würde.

Bislang ist ein von künstlicher Intelligenz getätigter Anlageprozess starr, baut auf vorgegebenen Mustern auf und ist von vorprogrammierten Entscheidungen abhängig. Auch wenn es den KI-Fans nicht gefällt, kein Computer kann variabler auf neue Situationen reagieren als das menschliche Gehirn. Wer daran zweifelt, der versuche einmal einen einfachen Dialog mit seinem Smartphone. Die Ergebnisse werden selbst bei optimaler Spracheinstellung keinesfalls zur Nutzung von künstlicher Intelligenz bei der Geldanlage animieren.

Das zentrale Thema: Kosten senken

Vermeintliche Fachleute preisen die künstliche Intelligenz als kostensenkenden Segen für die Finanzbranche. Nur, welcher mit KI agierende Anleger braucht dann noch einen Finanzberater? Bei genauer Betrachtung ist die KI mit einem Gespenst zu vergleichen, welches einmal gerufen, nicht mehr zu beherrschen, oder zu vertreiben scheint.

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