13. September 2018

Die Entwicklung der Banken

Innovation aus Venedig

Die Hafenstadt Venedig war im 11. Jahrhundert der Standort vieler Kaufleute, die Handel mit den Ländern an den östlichen Mittelmeerküsten trieben. Erworbene oder verkaufte Waren wurden zunächst mit Münzen aus Gold und Silber bezahlt. Um den Gefahren, beim Mitführen großer Mengen an Edelmetall vorzubeugen, entwickelten die reichen Kaufleute aus Venedig den Wechsel. Eine verbriefte Schuldverschreibung, die an bestimmten Orten gegen Münzen eingetauscht werden konnte.

Mit Krediten Zinsen erwirtschaften

Obgleich die katholische Kirche den Geldwechslern das Berechnen von Zinsen untersagte, setzte sich das Geschäft im 13. Jahrhundert durch und hinterließ bis heute verwendete Begriffe wie den Lombardsatz. Vor allem Pfandleiher aus der Lombardei boten Kredite gegen Pfand an und verlangten dafür Zinsen. Sie umgingen das päpstliche Verbot mit innovativen Tricks und verschleierten mithilfe von Kollegen aus anderen Provinzen die Transaktionen.

Besonders erfolgreich im Kreditgeschäft war die Familie Medici aus Florenz, sie erfreute sich sogar der Gunst der Kirche und hatte großen politischen Einfluss.

Die ersten Bankgeschäfte in Deutschland

Der Augsburger Kaufmann Jakob Fugger unterhielt im 15. Jahrhundert rege Handelsbeziehungen mit Venedig. Er übernahm das Wechsel-System und engagierte sich später als Finanzier des deutschen Adels. Im 18. Jahrhundert ließ sich Amschel Mayer, ein jüdischer Geldverleiher aus Osteuropa in Frankfurt nieder. Er wohnte in der Gasse zum roten Schild im Judenviertel und übernahm später den Namen Rothschild.

Er war ein begabter Geldverleiher, brachte es schnell zu Wohlstand und zeugte fünf Söhne. Die wurden alle vom Vater als Bankiers an die wichtigsten europäischen Adelshäuser geschickt. In gewissem Sinne stehen die Wiegen des Bankwesens in Venedig, Florenz und der Lombardei. Groß und bedeutend geworden ist das Kreditgeschäft jedoch in Deutschland durch die Rothschild-Dynastie. Geblieben sind die "Banche", in Deutschland Banken genannt sowie viele italienische Wörter im Geldgeschäft.

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