19. Dezember 2019

Das Geschäftsmodell der Sberbank

Längst ist die Finanzgruppe ein anerkannter Player im internationalen Bankgeschäft und in manchem Bereich sogar ein Vorreiter - zum Beispiel wenn es um die Digitalisierung und deren Chancen für die Weiterentwicklung des eigenen Geschäftsmodells geht. Hier kommt der Begriff "Ökosystem" ins Spiel.

Ökosysteme - Plattformen mit Zukunft

Digitale Ökosysteme haben nichts mit Ökologie zu tun. Sie stellen wirtschaftliche Netzwerke dar, über die Produkte, Leistungen und Services aus unterschiedlichen Bereichen gebündelt, integriert angeboten und vermarktet werden. Dies geschieht über entsprechende digitale Plattformen. Eine McKinsey-Studie verheißt solchen Ökosystemen eine große Zukunft. Schon 2025 sollen sie für 30 Prozent des globalen BIP stehen. In der Automobilbranche und bei den großen Technologie-Konzernen - Google, Facebook & Co - hat man dies erkannt.

Die Finanzwirtschaft ist dagegen noch zurückhaltend. Die Sberbank macht eine rühmliche Ausnahme und könnte so zum Pionier werden. Sie hat eine Strategie entwickelt, die weg vom klassischen Filialgeschäft hin zu digitalen Angeboten führt, bei denen Ökosysteme im Fokus stehen. Ausgangspunkt der Sberbank-Strategie ist die Definition von Life Areas (Lebensbereichen), in denen man sich über Ökosysteme als Anbieter positionieren will. Solche Lebensbereiche sind zum Beispiel Konsum, Arbeit, Erholung & Freizeit, Gesundheit usw.. In jedem dieser Bereiche finden systematische digitale Vernetzungen der eigenen Finanzdienstleistungen mit Leistungen von Partnern statt. Alle Services sind für Kunden zentral via App zugänglich.

Messbare Erfolge im Geschäft

Die Strategie zeigt bereits heute beeindruckende Erfolge. Binnen vier Jahren hat sich die Zahl aktiver digitaler User im B2C-Bereich fast verdreifacht. Im B2B-Bereich hat sich die Nutzerzahl nahezu verdoppelt. Und die Produktdurchdringung wurde ebenfalls intensiver. Ein Vorbild für andere Geldhäuser.

Bildmaterial: Solaris/Fotolia