03. August 2017

Bankgeschäft wird digital umgekrempelt

Kognitive Technologien erobern den Bankensektor

Die technischen Komponenten, welche das menschliche Gehirn ersetzen können, sind mittlerweile finanziell für Banken erreichbar und werden zunehmend im Handelsgeschäft eingesetzt. Laut der Unternehmensberatung McKinsey nimmt der Trend an Fahrt auf, er wird das Bankenwesen in den nächsten zwei bis drei Jahren völlig verändern. Etwa 30 Prozent der jetzt im Investmentbanking tätigen Mitarbeiter werden aufgrund der kognitiven Technologien ihre Jobs verlieren.

Banker sorgen sich um ihre Arbeitsplätze

Unter den Mitarbeitern amerikanischer Geldhäuser ist bereits Unruhe ausgebrochen, die Angestellten befürchten, zeitnah von zunehmend schnelleren Maschinen ersetzt zu werden. Die Studie versucht, den Bankern die Angst vor dem digitalen Wandel zu nehmen. Angeblich würden bereits mit der Digitalisierung beginnende Institute keine Mitarbeiter freisetzen. Die aufgrund fortschreitender Automatisierung nicht mehr benötigten Angestellten könnten vielmehr für wertvollere Arbeitsprozesse mit innovativem Charakter eingesetzt werden.

Bei McKinsey wird davon ausgegangen, dass manuelles Arbeiten durch die Digitalisierung zwar abnimmt, aber mehr Raum für wichtigere Themen entsteht. Banken, die dem digitalen Wandel skeptisch gegenüberstehen, würden jedoch Kunden an ihre effizienter arbeitenden Mitbewerber verlieren.

Die Realität sieht anders aus

In der Praxis verringert sich die Zahl der Mitarbeiter durch die neue Technologie kontinuierlich. Bereits vor einigen Jahren fing die Investmentbank Goldman Sachs mit dem Einsatz digitaler Technologien an - und dies hatte für die Angestellten verheerende Folgen. Jeder zweite Arbeitsplatz wurde im Segment Aktienhandel gestrichen, fast ebenso viele Mitarbeiter wurden im Devisenhandel freigesetzt.

Bei der Investmentbank führte die Automatisierung nicht, wie von McKinsey in der aktuellen Studie angenommen, zu neuen Arbeitsplätzen. Die gekündigten Banker mussten sich allesamt um neue Jobs bemühen. Ähnlich ist die Situation in Deutschland, hier entscheiden sich allerdings zunehmend viele gekündigte Banker für die Selbstständigkeit.

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