30. August 2016

Banker-Renten werden gekürzt

Es geht um die zukünftigen Banker-Renten

Dass der BVV Versorgungskasse Schwierigkeiten aufgrund der Niedrigzinsen entstehen könnten, war bereits dem im Mai präsentierten Geschäftsbericht des Vorjahres zu entnehmen. Darin wurden für 2016 zwar Konsolidierungsmaßnahmen angekündigt, aber von Kürzungen bei den betrieblichen Banker-Renten war nichts zu lesen. Mittlerweile ist der BVV die Auswirkung der Niedrigzinsen auf die Kassenlage bewusst geworden, daher wurde die Zusammenstreichung künftiger Rentenansprüche von Bankern beschlossen.

Grundsätzlich bleiben bestehende Renten und Anwartschaften von Kürzungen verschont, jedoch wird der Rechnungszins auch bei älteren Zusagen mit vier Prozent ab 2017 erheblich gesenkt.

Künftige Banker-Renten um 24 Prozent geringer

Wenn die Zusatzrenten für Bankangestellte nicht reduziert würden, müssten bei gleichbleibendem Rentenniveau die Beiträge um 32 Prozent steigen. Um Beitragsanhebungen zu verhindern, wird der Zins auf Beiträge ab dem ersten Januar 2017 um gut 24 Prozent gesenkt. In der Praxis bedeutet dies:

  • Früher schufen 100 Euro Beitrag einen Rentenbaustein im Wert von 11.45 Euro.
  • Zukünftig entsteht beim gleichen Beitrag nur noch ein Baustein in Höhe von 8.75 Euro.

Während erster Rentenbaustein einem Zins von vier Prozent gleichkommt, entspricht die zukünftig gesenkte Rente einer Verzinsung bei 1.5 Prozent.

Die BVV macht von der Sanierungsklausel Gebrauch

Wie andere Pensionskassen auch, sichert die BVV ihren Mitgliedern einen im Vertrag festgeschriebenen Garantiezins zu. Bis dahin unterscheidet sich die Versorgungskasse nicht von den Lebensversicherern. Während die Assekuranz den Garantiezins jedoch äußerst vorsichtig kalkulieren muss, ist in den Pensionskassen-Verträgen eine Sanierungsklausel enthalten. Diese erlaubt die Anpassung des Zinsniveaus bei vorliegenden Gründen. Ob es Zinsanpassungsgründe gibt, wird von der Finanzaufsicht Bafin beurteilt und die hat der Zinskorrektur bereits zugestimmt.

Von den gekürzten Banker-Renten sind mehr als 350.000 Versicherte ab Januar 2017 betroffen, wobei die Zinssenkung auf bestehende Anwartschaften keine Auswirkungen hat. Experten vermuten, dass die erfolgreich abgesenkten Banker-Renten andere Kassen zu ähnlichen Schritten animieren. Und Banker erst recht.

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