18. Januar 2018

Die Herausforderungen der Sparkassen

Sparkassen treiben den digitalen Wandel voran

Obgleich oder gerade weil die anhaltend niedrigen Zinsen bei den Sparkassen in gravierenden Ertragseinbrüchen resultierten, investieren die Häuser in digitale Anwendungen, um ihre Kosten zu senken. Die künftig schlankeren Prozesse ermöglichen bessere Kooperation innerhalb des Verbunds und machen viele Arbeitsplätze überflüssig. Bleiben können weiterhin Mitarbeiter mit digitalen Kenntnissen, weil die 2018 neu zu installierenden Innovationen ein Mindestmaß an Betreuung erfordern.

Zentrale Organisation angestrebt

Bei den Sparkassen ist der Abschied vom dezentralen Geschäftsmodell längst beschlossen. Ziel ist eine zentrale Verwaltung bei kontinuierlich fortschreitendem technischen Veränderungsprozess. Das bedeutet Digitalisierung in allen möglichen Bereichen und Übertragung komplexer Aufgaben an externe Dienstleister im finanztechnischen Bereich. Das wachsende Kreditgeschäft im Zusammenspiel mit steigendem Geldvermögen der Kundschaft bestätigt den Verantwortlichen, dass der bereits 2016 eingeschlagene Weg richtig und profitabel ist.

Mit der neuen Ausrichtung verliert jede einzelne Sparkasse die bislang gegebene Eigenständigkeit zugunsten eines Großbankenmodells mit zentraler Steuerung. Verlierer sind aufseiten der Bank zahllose Mitarbeiter, deren Dienste im Schalterraum oder bei der Kundenberatung nicht mehr gebraucht werden. Die Kunden verlieren ihre Ansprechpartner, die ihnen in zahllosen Banking-Fragen bislang zur Seite standen.

Politische und sonstige Herausforderungen

Da die nationalen Parlamente zunehmend an Bedeutung verlieren, bleibt abzuwarten, welche politischen Weichenstellungen 2018 in Brüssel beschlossen werden. Der Trend zum Einheitsstaat EU ist bereits in der Umsetzungsphase und dem Verlangen nach Verschlankungen im Bankenwesen wird zunehmend entsprochen.

Letzteres wird allerdings weniger durch die Politik vorangebracht, sondern von den großen Instituten wie beispielsweise der Deutschen Bank. Die verkündet mittlerweile öffentlich den Willen zur Übernahme schwächerer Mitbewerber und hat als langfristiges Ziel die Freistellung jedes zweiten Mitarbeiters im Fokus. Die größten Herausforderungen für die Sparkassen sind demnach nicht auf politischer Ebene, sondern bei der gierigen Konkurrenz zu verorten.

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